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Grusel im Stile von EC: Wie ein Geruch von Teufel

Keine Frage – der Geist von EC Comics gruselt durch diese Horror-Sammlung. In fünf Schwarz-Weiß-Kurzgeschichten möchte Laurent Lefeuvre seine Leser*innen das Fürchten lehren, und ein wenig kritischer Sozialkommentar steckt auch darin. In „Der, dem immer kalt war“ geht es um einen Untoten, der seinen Mitbürgern so einen Schrecken einjagt, dass diese ihn schließlich lynchen.

Aber haben sie wirklich einen Wiedergänger zur Strecke gebracht, oder tritt der wahre Horror in dem wütenden Mob zu Tage, der sich von Angst und Vorurteilen beherrschen lässt? In „Der Mann, der es vorher wusste“ verfügt ein Tischler über die Gabe, den Tod anderer Menschen vorherzusehen und so das für die Särge benötigte Holz genau berechnen zu können. Praktisch, praktisch, bis der Tod sich immer dichter an ihn heranschleicht. Manchmal ist das Phantastische nur unheimlich, manchmal aber auch wunderbar: Auch Vampire und Werwölfe fehlen natürlich nicht.

Die Twists der Geschichten, deren detailreiche Schwarzweißoptik auch fast ohne Text auskäme, erinnern wie die moderierenden Passagen, in denen ein Alter Ego des Autors zu Wort kommt, an die Klassiker von EC Comics: Haunt of Fear, Vault of Horror oder Crypt of Terror. Diese kurzen Passagen verbinden die fünf voneinander unabhängigen Kurzgeschichten, die einer Sammlung des französischen Schriftstellers Claude Seignolle aus dem Jahr 1966 entstammen. 2017 sind sie auf Französisch bei Mosquito erschienen, 2018 verstarb Seignolle. Dieser Text erschein ursprünglich in der Comixene 140.

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