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Deleuze meets Prinzessin Mononoke – „Sumpfland“ von Moki

© Reprodukt
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Vorweg: „Sumpfland“ ist keine kohärent erzählte Story, sondern ein Kniefall vor der Kunst diskontinuierlichen Erzählens: In mehr als zwei Dutzend mintgrün eingefärbten Episoden erzählt Moki die Abenteuer verschiedener Figuren, die allesamt nichts miteinander zu tun haben, außer in derselben Welt mit ähnlichen Problemen konfrontiert zu sein.

Es beginnt mit zwei bärenartigen Wesen, deren Älteres dem Kind beibringt, aus Zweigen Pfeile und Bogen zu fertigen. Sie abenteurern durch den Wald, entzünden ein Lagerfeuer und übersehen in ihrem Müßiggang, dass sie die Umwelt mit ihrem Abfall belasten und Tiere mit ihren Pfeilen verletzen. Die Geschichte um Fantasiefuchs Puffi und den baseball-cap-tragenden Skater Aldi handelt von den Kommunikationsproblemen zweier Partner, die konsequent falsch verstehen, was der andere richtig meint. Als die beiden Zankäpfel schließlich Flocken, die Sumpfland-Variante von Kindern, bekommen, verschärfen sich diese Schwierigkeiten noch, und es hilft auch nicht, dass der in einem Eichelhaus lebende Zen-Bär Mungu Beziehungstipps via Smartphone sendet. Zumindest nicht sofort – sein Rat an Aldi, Flocke für das zu lieben versuchen, was sie ausmache, scheint schließlich doch zu fruchten. Noch zu erwähnen sind die formverändernden Krakenwesen, die einander zunächst fröhlich-unbeschwert zur Systemkonformität erziehen („Wachstum, Wachstum, Wachstum“) und sich erst langsam davon emanzipieren: Kant lesend und Deleuze zitierend bilden sie eine neue Gemeinschaftsform unter neuen Prämissen: „Wollen wir zusammen schrumpfen?“ Zur vollständigen Rezension auf Comic.de.

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