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“Fürchtetal” – Eine Suizid-Geschichte

„485 Tage später laufe ich durch tiefen Schnee, da steht er mit nassen Schuhen im Tal. Und während ich endlich stürze, fliegt die Taube über den ‚heißen Stein‘“. In einem dreiseitigen Prolog machen die Journalistin Christine und der Illustrator Markus Färber den Leser*innen bereits klar, dass sie hier keine einfache und eilige Lektüre erwartet. Die Bilder, die sprachlichen wie die visuellen, sind nicht auf Anhieb zugänglich und müssen mitunter erst dechiffriert werden. Die Reise ins „Fürchtetal“ ist keine Spaßveranstaltung, sondern ein beeindruckendes wie bedrückendes Leseerlebnis.

In unterschiedlichen langen Text-Bild-Sequenzen werden wir in die Erinnerungs- und Trauerarbeit der beiden Geschwister eingeführt. „Zunächst ging es überhaupt nicht um eine Veröffentlichung und auch nicht um Traumabewältigung“, so Markus Färber, „wir wollten versuchen, unser Schweigen zu durchbrechen.“ So kam es zu einem kreativen Austausch via E-Mail, in dem Christine ihrem Bruder regelmäßig Texte zuschickte, die dieser illustrierte. „‚Jeden Tag einen Satz‘ war unser Motto.“

Die Sätze und Bilder sind manchmal bedeutungsschwer, symbolisch und andeutungsreich, klingen manchmal in ihrer Intimität aber auch ganz lapidar: „‚Im Schlafanzug am Küchentisch‘ ist alles, was ich heute denken kann.“ So gehen persönliche Erinnerungen und allgemeine Betrachtungen Hand in Hand. Bitte weiterlesen auf Comic.de.

Bibliografische Angaben

Christine Färber (Autorin), Markus Färber (Zeichner): „Fürchtetal“.
Rotopol, Kassel 2021. 116 Seiten. 24 Euro

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