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Adoleszenz und Vulva-Wunden – „Daidalos“

burnsCharles Burns erzählt und zeichnet in „Daidalos 1“ die Geschichte von Laurie und Brian – zweier Jugendlicher, die einander auf einer Party Ende der 1970er Jahre kennen- und im Laufe des ersten Bandes noch nicht lieben lernen. Während die Partygesellschaft altersgerecht flirtet oder Alkohol trinkt (bzw. beides), sitzt Brian abseits in der Küche und zeichnet ein Selbstporträt, das sich verzerrt auf der Oberfläche des Chrom-Toasters vor ihm spiegelt. Laurie wird auf ihn aufmerksam, freundet sich mit ihm an und begleitet ihn, ganz dem Protokoll adoleszenter Annäherungen folgend, ins Kino. Mit „Invasion of the Body Snatchers“ (in Deutschland unter dem charmanten Titel „Die Körperfresser kommen“) haben sie einen Film ausgewählt, der heute als Klassiker des Horrorgenres gilt. Am Ende des Filmes wie auch des ersten Bandes sind Laurie und Brian nicht ganz schlüssig, wie sie zueinander stehen. Wir sind es auch nicht. Unterbrochen wird die Handlung von phantastischen Traum- oder Fantasiesequenzen, die von einem seltsamen fliegenden Tentakelhirn bewohnt werden, d. h. wir Leser sind also etwa so verunsichert wie pubertierende Kinogänger.

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Bibliografische Daten

Charles Burns (Autor und Zeichner): „Deidalos Band 1“.
Aus dem amerikanischen Englisch von Heinrich Anders. Reprodukt, Berlin 2020. 64 Seiten. 20 Euro

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