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Androiden 5 – Synn (Splitter 2020)

androiden_synnDie Androiden-Anthologie-Serie bei Splitter ging im Januar 2020 in die fünfte Runde: Mit Synn ist Stéphane Louis ein Highlight der Reihe gelungen.

Synn ist eine androide „Lebensform“, die von ihrer „Spezies“ (soviele Anführungszeichen müssen sein) auf den Planeten TS-234589 entsendet worden ist, um die dortigen Lebensbedingungen zu prüfen. Die Anreise erfolgt holprig, endet also in einem Totalschaden, den Synn nur überlebt, weil ihr Körper sich, ganz gleich, wie stark die Beschädigung ausfällt, von allein wieder zusammensetzt. Synn ist unsterblich.

Sie begegnet während ihres jahrtausendewährenden Aufenthalts einer humanoiden Lebensform ebenso wie feindlichen Tieren mit großen Zähnen, und ich meine: wirklich großen Zähnen. Dass sie sich den natürlichen Fressfeinden immer wieder aussetzt, erklärt der Comic als eitle Bewunderungssehnsucht, denn die Pseudomenschen verehren sie als unsterbliche Göttin des Todes – ihre Liebe zur Gefahr stellt sich aber auch immer mehr als Ausdruck eines Lebensüberdrusses heraus. Keine Frage, sie menschelt.

In Rückblicken wird erzählt, wie die Menschheit seit ihren Anfängen aus dem Motiv der Liebe heraus stets einen Kampf gegen den Tod geführt hat und diesen mit der technischen Entwicklung von Androiden endlich gewinnen konnte. Dass dabei ironischerweise ausgerechnet die Fähigkeit zur Liebe auf der Strecke bleibt, ist das zentrale Paradox des Bandes. Bitte weiterlesen auf Comicgate.

Bibliographische Daten

Androiden 5 – Synn
Splitter Verlag, 2020
Text und Zeichnungen: Stéphane Louis
Farben: Sébastien Lamirand
Übersetzung: Swantje Baumgart
56 Seiten, Farbe, Hardcover
Preis: 16,00 Euro
ISBN: 978-3-96219-444-4

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